Methoden zur effektiven Bestimmung des Köperfettanteils
Zur Kontrolle und Bestimmung des aktuellen Körperfettanteils bieten sich verschiedene Methoden an. Einige Methoden werden im Folgenden vorgestellt.
Übergewicht ist eine der typischen Erscheinungen der heutigen Zivilisation. Oft sind mangelhafte Bewegung, vorwiegend sitzende Tätigkeiten und eine unausgewogene Ernährung die Ursachen für dieses Phänomen. Übergewicht ist in erster Linie ein Gesundheitsproblem mit hohen Risiken und erst in zweiter Linie ein ästhetisches.
Die Fettleibigkeit ist einer der Hauptfaktoren, die der Todesart Nummer eins in Deutschland vorschub leisten, dem Herzinfarkt. Um den Körperfettanteil aber zu reduzieren, ist eine individuelle, bedarfsgerechte Ernährung, verbunden mit einem regelmäßigen Sportprogramm unerlässlich. Zur Kontrolle und Bestimmung des aktuellen Körperfettanteils bieten sich verschiedene Methoden an.
Personenwaage
Ungeeignet zur genauen Bestimmung des Körperfettanteils sind Personenwaagen Die herkömmliche Waage eignet sich nicht zur Bestimmung des Körperfettanteils. Da sie nur das Gewicht misst und dieses nicht in ein Verhältnis zur Körpergröße, Trainingszustand und Alter setzen kann.
Body-Mass-Index
Bedingt geeignet zur Bestimmung des Körperfettanteils ist der Body-Mass-Index. Der BMI wird in vielen Fällen zur Kontrolle von Übergewicht herangezogen. Diese Methode zeigt jedoch deutliche Schwächen auf, wenn es um die Beurteilung von besonders großen oder kleinen Menschen geht. Außerdem wird die sportliche Betätigung des einzelnen nicht mit einbezogen.
Auch unterscheidet der BMI nicht zwischen den unterschiedlichen Masseanteilen. So kann ein 180 cm großer Mensch mit einem Körpergewicht von 110 Kg als übergewichtig gelten, obwohl sein Körperfettanteil relativ niedrig liegt. Außerdem weisen viele Sportler durch eine höhere Muskelmasse auch ein höheres Gewicht auf, das beim BMI schnell falsch bewertet wird. Denn ein erhöhtes Körpergewicht schlägt sich hier automatisch als erhöhter BM Index nieder.
Grundsätzlich ist aber nicht vom BMI abzuraten, da er einfach zu errechnen ist und eine ungefähre Vorstellung von der momentane Gewichtssituation gibt. Allerdings sollten gerade Sportler, im besonderen Kraftsportler, den BMI nicht vorbehaltlos für sich anwenden.
2-Kompartiment-Modell
Beim 2-Kompartiment-Modell wird die Körpermasse in Fettmasse und fettfreie Masse unterteilt. Die fettfreie Masse besteht hauptsächlich aus Muskelgewebe, inneren Organen, Knochen und Mineralien. Diese Unterteilung ist stark vereinfacht, hat sich aber als Grundlage der Fettmessung bewährt. Die Wissenschaft hat verschiedene Methoden zur Fettmessung entwickelt. Hier soll die indirekte Methode vorgestellt werden, die sich in der Praxis leicht umsetzen lässt. Indirekte Methoden basieren auf bereits vor der Messung bekannten oder geschätzten Daten von denen sie auf den Körperfettanteil schließen.
Messverfahren für den mobilen Einsatz
Diese Geräte unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Genauigkeit, im Ablauf des Messverfahrens und vor allem im Preis. Die wichtigsten mobilen Körperfettmessverfahren sollen hier kurz erläutert werden. Man unterscheidet zwischen der Hautfaltenmessung, der Bioimpedanzmethode (BIA) und der Infrarot-Messung.
Letztere Methode bleibt wegen des hohen Kostenaufwands hier außen vor.
Hautfalten-Messung mit dem Kaliper
Ein Kaliper ist eine Kneifzange, mit der die Hautfaltendicke gemessen wird. Dieser Messung liegt die Tatsache zugrunde, nach der 50 bis 70 Prozent des Körperfetts unter der Haut, also subcutan, gespeichert sind. Man misst die Dicke der Hautfalten an festgelegten Körperstellen und addiert die gemessenen Werte. Aus der Summe dieser Werte kann dann auf den Körperfettanteil geschlossen werden. An welchen Körperstellen gemessen wird und wie viele Körperstellen herangezogen werden, hängt von der Methode ab.
Es werden dabei hauptsächlich die Drei-Punkt (Messung erfolgt an drei Referenzpunkten), die Vier-Punkt (vier Referenzpunkte) und die Zehn-Punkt-Messung (zehn Referenzpunkte) angewandt. Die Genauigkeit dieses Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise davon, wie geübt die messende Person in diesem Verfahren tatsächlich ist. Denn das richtige Greifen der Hautfalte erfordert durchaus etwas Übung.
Nachteil der Messung mit einem Kaliper
Vergleichsstudien haben gezeigt, dass die Messung mit einer Fettzange tendenziell etwas zu hohe Messergebnisse liefert.
Körperfettwaage
Seit geraumer Zeit sind spezielle Körperfettwaagen auf dem Markt, die eine einfach Messung des Körperfettanteils auf leicht praktikable Art und Weise versprechen. Zur Messung stellt sich der Proband mit nackten Füssen auf eine solche Waage. Über zwei Elektroden wird nun der Widerstandswert des Körpers gemessen. Es wird also ein sehr geringer elektrischer Strom durch den Körper geschickt und damit der Widerstand ermittelt.
Dieses Verfahren basiert auf dem hintergrund, dass Muskulatur zu ca. 75-80% aus Wasser besteht, aber Fettgewebe dagegen nur zu ca. 20-25%. Daraus ergibt sich, dass bei einem hohen Widerstand des Körpers mehr Fett und weniger Muskeln vorliegen als bei einem niedrigen Widerstandswert.
Vorteile und Nachteile der Messung mit der Körperfettwaage
Das Hauptproblem dieser Messmethode besteht darin, dass der Wasserhaushalt des einzelnen oft sehr variiert. Denn um vergleichbare Ergebnisse zu bekommen, müssen die Messbedingungen bei der bioelektrischen Impedanzmethode immer die gleichen sein. Dies bezieht sich nicht nur auf äußere Faktoren wie beispielsweise die Temperatur im Messraum, sondern auch auf den aktuellen Wasserhaushalt des gemessenen: So können alle Situationen, die einen Wasserverlust verursachen das Messergebnis leicht verfälschen.
Ein Beispiel hierfür können hoher Kaffee- oder Alkoholgenuss, aber auch starkes Schwitzen (Sauna) oder eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr vor der Messung sein.
Umgekehrt wird fälschlicherweise ein zu niedriger Wert angegeben, wenn im Körper Wasser gespeichert wird.
Vorteilhaft ist jedoch die einfache Durchführung im bekleideten Zustand.
Fazit:
Bei der Bestimmung, ob eine Person übergewichtig ist oder nicht, ist allein der Körperfettanteil ausschlaggebend. Zur effektiven Ermittlung des Körperfettanteils gibt es eine Reihe von Methoden, die alle ihre Stäken und Schwächen haben. Die Hautfaltenmessung ist dabei die preisgünstigste Variante, liefert aber nur bei professionellem Einsatz zuverlässige Messergebnisse. Die Körperfettwaage ist sehr einfach und unkompliziert zu benutzen, kann aber aufgrund einiger Faktoren zu leichten Abweichungen führen.
Grundsätzlich sollte, egal welche Methode gewählt wird, darauf geachtet werden, dass die Bedingungen bei der Messung stets dieselben sind.
Autor: Redaktion Meine Gesundheit
Stand: 19.10.2014
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